Das größte Android-Update aller Zeiten? Die neuen Features von Android Pie im ersten Test (2024)

Endlich mal wieder ein richtiges Major-Update

|Von:Viviane Osswald

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Das größte Android-Update aller Zeiten? Die neuen Features von Android Pie im ersten Test (1)

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Seit langer Zeit ist Android Pie (inoffiziell Android 9) mal wieder ein Hauptversions-Update, das sichtbar und spürbar sinnvolle Neuerungen mitbringt und ein Gefühl von "Habenwill" auslöst. Zu den Highlight-Features des nun für die Pixel-Phones veröffentlichten Updates zählen für uns das neue Dashboard, eine neue Gestensteuerung und der "lernende Akku". Vielversprechend ist zudem, dass mehrere Hersteller daran arbeiten, Aktualisierungen schneller an den Kunden zu bringen. Ob das die bestehende Update-Problematik von Android löst, bleibt aber abzuwarten.

Android Pie im Test

Während Android 8 Oreo letztes Jahr viele interne Neuerungen einführte, ist Android Pie in Hinblick auf sichtbare und nutzerorientierte Features das größte Update seit Jahren.

Google konzentriert sich bei Android Pie auf eine einfache und intelligente Smartphone-Bedienung und will Nutzern insbesondere dabei helfen, übermäßige Smartphonenutzung in den Griff zu kriegen. Google hat das Update auf Android 9 ab sofort für alle Pixel-Smartphones ausgerollt.

Wir haben Android Pie auf dem Google Pixel 2 getestet.

Android 9 im Check: Jetzt mit Wischgesten

Die auffälligste Neuerung: Android Pie führt eine Gestensteuerung ein, die wohl unter anderem vom iPhone X inspiriert ist. Diese muss zunächst in den Einstellungen unter System / Bewegungen / Auf Startbildschirmtaste nach oben wischen aktiviert werden. Das klassische 3-Tasten-Setup fällt dann weg, im Homescreen sieht man nur noch eine Taste – den Home-Button. Der ist breiter, dafür aber nur so hoch wie ein schmaler Strich.

Bei einem halben Wisch von unten nach oben erscheinen alle kürzlich verwendeten Apps in einer horizontalen Auflistung. Praktisch ist dabei, dass sich die App-Fenster nicht mehr überlappen und Inhalte in anderen Apps sofort erkennbar sind. Zudem tauchen bei längerem Druck auf ein App-Fenster die Optionen "Suchen, Teilen und Kopieren" auf.

Schieben Nutzer den Home-Button nach links oder rechts, können sie zwischen den jüngst genutzten Apps wechseln. Befinden Sie sich in einer App, gelangen Sie wie gewohnt mit einem Druck auf den verbreiterten Home-Button auf den Home-Screen. Zudem ist der Zurück-Button auch noch da – er erscheint allerdings nur in Apps. Ein langer Druck auf den Home-Button öffnet wie gewohnt den Google Assistant.

Ein langer Wisch von unten nach oben öffnet den App Drawer. Dort sind in der obersten Reihe die beliebtesten Apps des Nutzers aufgelistet. Anfangs haben wir oft versehentlich den App Drawer geöffnet, obwohl wir eigentlich in das Multitasking-Menü wollten – das System sieht dafür nahezu die gleiche Geste vor. Im direkten Vergleich mit iOS hat Apple die Gestensteuerung bislang konsequenter umgesetzt, da bei Android Pie immer noch die Steuerleiste in Apps Bildschirmfläche belegt. Wir vermissen außerdem eine schöne Funktion aus Android 8: Dort konnte man noch zwischen zwei zuletzt geöffneten Apps wechseln, indem man auf die App-Wechsler-Taste doppeltippt. Wer also die alte 3-Tasten-Steuerung bevorzugt, kann die neue in den Einstellungen einfach deaktivieren. Bei neuen Handys, die mit Android Pie ausgeliefert werden, dürfte das nicht mehr möglich sein.

Bestenliste: Alle Handys im Test

Android Pie: Das Smartphone lernt

Es ist keine Überraschung, dass Google Funktionen in Android Pie einbaut, die auf künstlicher Intelligenz basieren. Schon vor einem Jahr erklärte Google künstliche Intelligenz zum Herzstück seines gesamten Geschäfts. So gibt es zum Beispiel die Funktion "Lernender Akku", bei dessen Aktivierung das Smartphone mit der Zeit lernt, wie Anwender ihre Apps nutzen. Daraufhin schränkt es die Akkunutzung für selten verwendete Apps ein, um die Akkulaufzeit zu verlängern. Dabei kann es aber sein, dass Benachrichtigungen für die entsprechenden Apps verspätet angezeigt werden. Außerdem "lernt" das Smartphone, wie hell sich Nutzer ihren Screen wünschen und passt die Helligkeit automatisch an ihre Gewohnheiten an. Wie sich das im Alltags-Gebrauch auf die Akkulaufzeit auswirkt, muss sich allerdings erst zeigen.

Googles Hauptattribute für Android Pie lauten also "einfach" und "intelligent". So sind gewisse Aktionen bei Pie leichter und schneller ausführbar. Zum Beispiel öffnet sich eine gewünschte App direkt bei Eingabe in die Such-Leiste. Oder Aktionen, die Nutzer andauernd tätigen – zum Beispiel den Partner anzurufen –, erscheinen oben im App Drawer, im Home-Screen oder in Google-Assistant. Google kündigt in einem ausführlichen Bericht zu Android Pie für diesen Herbst "Slices" an, die relevante Informationen für die meistgenutzten Apps zeigen. Ein Beispiel: Wenn ein User in der Google-Suchleiste nach der Lyft-App sucht, erscheint ein Slice mit Infos zu Preisen für die Heimfahrt oder Ankunftszeiten der Fahrer.

Schnell und einfach heißt in Googles Augen aber nicht, dass Anwender ihr Smartphone somit auch öfter und länger nutzen sollen. Im Gegenteil: Unter dem Motto "Digital Wellbeing" führt das Unternehmen Features ein, die Nutzer vom Handy lösen sollen.

Android Pie soll gesundes Smartphone-Nutzungsverhalten ermöglichen

Digital Wellbeing soll diesen Herbst offiziell auf Pixel-Smartphones eingeführt werden, Android One und andere Geräte sollen laut Google noch in diesem Jahr folgen. Die Funktionen sind bereits jetzt in der Beta-Version für Pixel-Smartphones mit Android 9 verfügbar.

Das spannendste Feature für einen bewussteren Umgang mit dem Smartphone ist das neue Übersichtsboard, das Nutzern sagt, wie oft, wann und für wie lange sie jede App auf ihrem Smartphone nutzen. Zudem können sie sich selbst Grenzen bei der App-Nutzung setzen. Beispielsweise kann sich ein Nutzer 30 Minuten Instagram pro Tag erlauben. Kurz vor Ablauf der Zeit poppt eine Warnmeldung auf und wenn die Grenze überschritten wurde, pausiert die App – lässt sich also nicht mehr öffnen und erscheint in trübem Grau.

Wer die App unbedingt weiter benutzen muss, kann sie im Übersichtsboard wieder aktivieren. Allerdings nicht ohne das virtuelle schlechte Gewissen: Beim Versuch, die App zu öffnen, erscheint ein mahnendes Pop-up. Aber ob das wirklich vor übermäßiger Handy-Nutzung schützen wird?

Auch die allgemeine Smartphone-Nutzung ist im Dashboard ersichtlich. Dort erfahren Sie etwa, wie viele Minuten Sie pro Tag am Smartphone verbringen, wie oft Sie das Gerät entsperren oder wie viele Benachrichtigungen Sie erhalten.

Android Pie: Weniger penetrante Benachrichtungen

Google versucht mit Android Pie Nutzer vor unnötigen Ablenkungen zu verschonen. So gibt es eine Digital-Wellbeing-Funktion, die Benachrichtigungen reduziert. Unter "Manage notifications" können Nutzer selbst die Settings zu ihren Benachrichtigungen schnell und einfach festlegen. Zusätzlich zum gewohnten Wisch drücken Sie dazu lange auf eine Benachrichtigung. Daraufhin erscheint ein Manage-Button, hinter dem sich eine Liste der zuletzt erhaltenen App-Benachrichtigungen verbirgt. Jede Benachrichtigung kann so einzeln deaktiviert werden. Außerdem werden Nutzer bei Benachrichtigungen, die sie häufig ignorieren oder wegwischen nach einiger Zeit gefragt, ob diese noch angezeigt werden soll.

Zudem setzt Google auf einen strengen "Nicht Stören"-Modus. Ist dieser aktiviert, werden sowohl Anrufe und Nachrichten, als auch visuelle Unterbrechungen komplett eliminiert. Zudem gibt es die Möglichkeit, den "Nicht-Stören"-Modus schnell zu aktivieren, indem man das Android-Gerät umgedreht auf den Tisch legt. Für den Notfall lassen sich aber Kontakte festlegen, die die Stille durchbrechen dürfen.

Weiterhin dürfen Sie Ihre Schlafenszeit festlegen, zu der das Smartphone automatisch in den "Nicht Stören"-Modus wechselt. Falls Sie Ihre Bettzeit überschreiten sollten, zeigt das Gerät nur noch Graustufen statt Farben an – quasi als Aufforderung, endlich das Licht auszuknipsen. Anwendungen können aber trotzdem noch getätigt werden.

Smartphones nach Preis-Leistung

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  • Xiaomi Poco M6 Pro

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  • Motorola Moto G54

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    • Akku (2,0)
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Android Pie: Download für Pixel-Smartphones

Wer ein Pixel-Gerät hat, kann das neue Android Pie ab sofort herunterladen.

Download: Android 11

  • Android 11 1Android 11 Version 1.2.39Android 11 zum Download - ab sofort für alle Pixel-Smartphones von Google.CHIP Bewertung: Sehr gutzum Download

So bewertet das CHIP Testcenter Handys

Im CHIP-Testcenter prüfen wir jährlich viele Dutzend Smartphones in einem aufwändigen Testverfahren. Die Handys durchlaufen ausführliche Labortests, bevor wir sie mit einer Gesamtwertung in unsere Bestenliste einordnen. Wir messen die Performance, die Akkulaufzeit, die Displaygüte, die Fotoqualität und bewerten die Ausstattung. Unsere Ingenieure und Messtechniker ergänzen die objektiven Messungen zudem um Experten-Eindrücke, beispielsweise bei der Bewertung der Verarbeitung. Alle Kategorien fließen mit dem gleichen Gesamtgewicht in die Endnote ein, weil wir sie für Smartphones gleich relevant halten. Auf Basis der Gesamtnote und des aktuellen Straßenpreises fällen wir zudem ein Preisurteil, damit Sie auf einen Blick sehen, welches Gerät am meisten für sein Geld bietet. Eine ausführliche Beschreibung unseres Handy-Testverfahrens lesen Sie hier.

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Name: Edwin Metz

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